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es ist viel passiert…

THEATERhimmel : April 19:46 h 2020 / 10 Farben pigment print / Edition 5

2016

habe ich mein Berliner Atelier aufgegeben. Mein neuer Lebens- und Arbeitsraum liegt seitdem in der Lippischen Toskana (NRW) – eine gute Entscheidung – rückblickend. Die 2018 entstandene Installation installation / gentrification, hat die Hintergründe dieses radikalen Standortwechsels, von der Großstadt in eine ländliche Region, ohne urbane Nähe und Autobahn Anbindung zum Inhalt – demnächst zu sehen und zu hören unter »installation« .


Seit 2016 lebe und arbeite ich also überwiegend in Schwalenberg, einem sehr kleinen Ort mit uralten Fachwerkhäusern, einer Burg, viel Wald, an Flickenteppiche erinnernde Felder und – einem Weinberg. Das besondere Licht dieser sanften Hügellandschaft ließ schon Mitte des 19. Jahrhunderts Berliner Künstler, wozu auch Mitglieder aus dem Verein Berliner Künstler gehörten, jeden Sommer zum Malen unter freiem Himmel hierher kommen. mehr dazu…

Auch ich gehörte von 1987-2022 zum Verein Berliner Künstler und kam seit 2001 jeden Sommer nach Schwalenberg – anfangs eine Woche. Später zwei, immer länger und länger, bis ich blieb; mich neu sortierte und – die Annäherung an mein neues Leben begann. Mit fotografischen Skizzen des Neuen; immer verwoben mit Vergangenem… nicht selten sehr, sehr Altem.

Inzwischen ist aus dem erforschenden Suchen ein staunendes Beobachten geworden und das gesammelte fotografische Material zeigt mir Bilder, die Geschichten erzählen, Fragen stellen, Wege zu neuen Themen weisen. So entsteht meine digitale Kunst: in Sequenzen und Installationen – manchmal in Kombination mit Poesiegedichten

Daneben entwickeln sich meine konzeptuellen Kunstprojekte weiter: 12 Monate – 12 Originale, eine Sammlung multipler Kunst in Kalenderform (seit 35 Jahren), der Kunstverein Schieder-Schwalenberg (Leitung seit 2019) und der Schwalenberg-Kalender, in Kooperation mit Regina Zelms / Kelter & Kulturverein

Die Corona bedingten Einschränkungen ließen seit langem vorhandene Wünsche reifen: ich fand 2020/2021 einen Zeitraum, wo eine erste iPhone-Filmskizze entstehen konnte.
Experientell spielte ich mit dem Blick, der aus dem Nachttraum erwacht, einen sehr begrenzten Radius erfasst, Bilder, Gedanken und Geräusche entstehen läßt. Diese Art zu arbeiten war aufregend neu. Oder war es letztendlich nur ein konsequenter Schritt nach allen bis hierher gegangenen?

Es ging mir auch schon eine zweite Filmidee durch den Kopf – als Erweiterung der 2020 entstandenen installativen Sequenz 4 WAND reise die Ende 2021 im Robert Koepke Haus gezeigt werden konnte.


Aber dann hielten mich doch wieder, wie so oft in meinem Leben, Verpflichtungen auf. Anfang 2022 zog sich die Corona-Ruhe zurück und meine kuratorische Arbeit für den Kunstverein Schieder-Schwalenberg forderte meine ganze Aufmerksamkeit.


Anfang 2022 begann ein aufregendes
Jahr mit großen Veränderungen, auf
die ich sehr viele Jahre warten musste.

Auch wenn mir digitales Arbeiten nach wie vor wichtig ist – in den letzten Jahren schob sich immer wieder eine wehmütige Erinnerung an die ersten 20 Jahre meines Künstlerinnen-Lebens in meine Gedanken. 2021/2022 sehnte ich mich geradezu nach einer Wiederaufnahme meiner Malerei, egal wohin sie mich führen wird.

Im März 2022 war es soweit – ich konnte zum 1. Mal in ein richtiges, großes Malatelier einziehen – direkt neben meinem Digitalatelier in der Brauergildestraße 11.

Da zeigte sich dann auch sehr schnell in einem vor 20 Jahren begonnenen Bild eine Figur, die sich sehr schnell zu einer Trachtentänzerin entwickelte. Und Sonntags tanz ich Rot wurde inspiriert durch die kuratorische Arbeit an der 1. Schwalenberger Triade: 2022 inTRACHT und präsentierte sich auch gleich der Öffentlichkeit.

Denn 2022 feierte ich mit der Ausstellung trotzdem und überhaupt meine erste Retrospektive im Schwalenberger Robert Koepke Haus. Der erste Einblick in mein über 40 Jahre gewachsenes Werk ließ ca. 600 Besucher:innen nicht selten staunen… und mich übrigens auch, als ich mich tief in meinen Archiven umsah.

Zu dieser lange verdienten großen Einzelausstellung erschien im Berliner KRAUTin Verlag ein Katalog in 2 Bänden. Der 2. Teil ist der Beginn eines Werkverzeichnisses und wird in zukünftigen Neuauflagen ergänzt.