Lehrstücke : digital

2004 hörte ich auf zu malen und entdeckte den Computer als kreatives Werkzeug.

Nach über 20 Jahren Kunstproduktion machte ich mich auf den Weg in digitale Welten. Was für ein Abenteuer!

Ich begann mit Collagen aus digitalisierten Bild−Fundstücken, gescannten Objekten und Fragmenten aus meinem eigenen Werk in einer Phase des Übergangs, Suchens und Lernens. Während ich in meinen Bildern bisher von Paradiesgärten, fernen Ländern und Mythen erzählte, suchte ich jetzt nach Erzählenswertem in der Realität.

Mental hatte ich 10 Jahre in und mit Nigeria gelebt, wo ich total andere Wahrnehmungsformen kennen− und lieben gelernt hatte: dieses ständige Wandern zwischen den Welten − faszinierend inspirierend − das wollte ich unter keinen Umständen verlieren. Also begab ich mich 2001 auf die Suche nach »Afrika in Berlin«. Doch ein Zurückkehren, Wiederholen war unmöglich.

Die Aufgabe war: mich selbst neu zu erfinden − mich in einem neuen Medium zurecht zu finden − einen Neuanfang in der Kunst zu finden. Oft herausfordernd, verunsichernd, schwer auszuhalten − besonders in den endlosen Zeiträumen des Wartens auf Impuls−Begegnungen, die mein Leben erneut mit der Kunst verknüpfen konnten. Meine ersten digitalen Arbeiten − erst tastend, dann aufregend, verwirrend, rauschhaft − entstanden.

 2000−2005 . LEHRSTÜCKE : DIGITAL / AUSWAHL

Der Mangel an geeignetem Bildmaterial führte mich schliesslich zur Fotografie, die in meinem Werk den Platz von »Skizzen« einnimmt − meist als Ausgangspunkt für digitale collections.

In letzter Zeit entstehen immer häufiger Installationen und konzeptuelle Arbeiten, wo ich die Freiheit habe, Bilder aus allen Phasen meines Werks einzusetzen und Neues mit allen mir zur Verfügung stehenden Techniken hinzu zu fügen. Hier mischen sich meine Erfahrungen ergänzt durch eigene visuelle Poesie, Zitate und andere Materialien um meine Welt sichtbar zu machen.